Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
In unserer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik werden Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr wegen psychischen und psychosomatischen Störungen betreut, wenn das Verhalten und/oder Erleben bei Berücksichtigung des Entwicklungsalters Anlass zu Sorgen sind und behandlungsbedürftige Erkrankungen vorliegen.
Die Klinik verfügt über 58 vollstationäre Betten auf fünf Stationen und im Familienhaus und 40 teilstationäre Behandlungsplätze in vier Tageskliniken mit je 10 Plätzen in Großschweidnitz, Görlitz, Hoyerswerda und Weißwasser.
Anmeldung/Aufnahme
Die telefonische Anmeldung von teil- oder vollstationären Patienten kann im Sekretariat der Klinik unter der Telefonnummer +49 3585 453-60 05 oder in dringenden Fällen auf den jeweiligen Stationen und Tageskliniken erfolgen bzw. im Akutfall außerhalb der regulären Sprechzeiten beim Bereitschaftsdienst der Klinik, erreichbar über +49 3585 453-0.
Ansonsten können Patienten schriftlich unter der Klinikadresse angemeldet werden. Zur teil- und vollstationären Aufnahme wird ein Krankenhauseinweisungsschein benötigt.
Diagnostik
Ziel jeder kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnostik ist eine Bestandsaufnahme hinsichtlich Verhalten, Symptomen und erlebten Störungen in der Entwicklung und dem Befinden der Kinder und Jugendlichen. Dazu ist eine umfangreiche Anamneseerhebung mit dem Patienten und den Sorgeberechtigten/Bezugspersonen (auch Kindertagesstätte, Schule, Ausbildungsstelle, Wohnumfeld) erforderlich sowie eine körperlich-neurologische und Psychodiagnostik, Labor-, elektrophysiologische und eventuell radiologische Diagnostik sowie bei Bedarf auch klinik- und fachübergreifende medizinische Diagnostik. Unsere Klinikschule unterstützt den diagnostischen Prozess hinsichtlich des Leistungspotenzials und der Lernmotivation.
Therapie
Die Therapie erfolgt individuell und störungsspezifisch nach einem verhaltens- und familientherapeutisch orientierten multimodalen Therapiekonzept, zu dem Einzel- und Gruppengespräche, Selbstreflexion und Verstärkerprogramm für sozial erwünschtes Verhalten, Ergo- und Mototherapie, Kunst- und Musiktherapie, tiergestützte Therapie, Entspannungstraining, auch spezielle Übungsbehandlungen wie Wahrnehmungs- und Konzentrationstraining oder spezifische Gruppentherapien (Suchtgruppe, soziales Kompetenztraining, Stressbewältigungs- oder Theatergruppe) gehören. Bei Bedarf erfolgen individuell logopädische, heilpädagogische und physiotherapeutische Behandlungen sowie systemische Einzel- und Familientherapie.
Für schulpflichtige teil- und vollstationäre Patienten bietet die Klinikschule Überbrückungsunterricht in Kleinstgruppen und berät Schüler und Eltern gemeinsam mit dem therapeutischen Team der Klinik bei der Wahl der Schullaufbahn.
Das Einverständnis der Sorgeberechtigten für Diagnostik und Therapie ist genauso unverzichtbar, wie die intensive Mitarbeit der Eltern für einen erfolgreichen Diagnostik- und Behandlungsprozess. Wir erwarten von den Sorgeberechtigten neben selbstverständlichen Kontakten zu ihren Kindern die Teilnahme an regelmäßigen Elternberatungsgesprächen mit dem therapeutischen Team bei 14-tägigen Eltern-Kind-Kursen, bei Angeboten für Elternhospitation oder Video-Interaktionstraining sowie die Gewährleistung therapeutischer Belastungserprobungen ins häusliche Umfeld.
Bei Bedarf und mit Einverständnis der Sorgeberechtigten können gemeinsame Beratungen mit Kindergarten, Schule, Behörden, Jugendhilfe oder nachfolgenden Therapieeinrichtungen erfolgen bzw. werden durch unsere Sozialpädagogen Beratungen und Kontakte zu Behörden und Einrichtungen vermittelt.